Название | Sagenbuch der Bayrischen Lande |
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Автор произведения | Alexander Schöppner |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742772664 |
Entsetzt und bleich und schweißbedeckt,
Entstürzen, hilf Erbarmen,
Die Schwestern aus den Armen.
Und Knapp' und Ritter fliegend auf,
Und d'rein mit Ruf und Winken,
Bis in des Strudels Kreisellauf
Die Jammernden versinken.
Erschrocken blickt der Schwarm hinab
Dumpfwimmernd stöhnt das feuchte Grab
Und aus der Höhlung quellen
Drei dunkelblut'ge Wellen.
Jetzt blickt die Veste öd' und leer
Aus moderndem Gesteine,
Die gute Nymphe spielt nicht mehr
Im lauen Mondenscheine.
Der Quell, der einst so munter floß,
Und Kraft und lindes Heil verschloß,
Schleicht trauernd durch die Gründe,
Ein Bild gestrafter Sünde.
237. Der Commandanten-Pöpel zu Aub.
Mitgeth. von Dr. Z ö l l n e r .
In diesem adelichen Hauß haben vor Zeiten, wie der
Bürgerschaft und in selbiger Refier bewußt, die adelich
Rosenbergische Wittiben nachgehends unterschiedliche
Beamten gewohnt, und ist darinn jezuweilen
sonderlich zu heylichen Zeiten ein Tumult als ob
es von gespenstern geschehe, gehört worden. Dieß hat
sich nun nach denen deß 1666ten Jahrs verwichenen
Heylige Weihe-Nachts-Feyertagen wiederumb gereget,
und in besagtem Haus ein grausames und Erschröckliches
Werffen, als wenn es große Stein
wären, auch an den Thüren ein Klopfen und Poltern
entstanden, bei 15 Tag und Nacht unaufhörlich gewehret,
daß es auf den Gassen an zwanzig und dreyßig
Burger mit Abscheu und Schröcken angehört
haben. Als aber deßwegen Ihro Hochgräflich Excell.
Herrn Grafen zu Gleichen und Hatzfeld Caplan nach
verrichteten Andächtigen Gebet nicht allein das ganze
Haus mit Weihwasser besprengt, sondern auch die
Herrn Patres zu Lautenbach auf Unser lieben Frauen
Capellen drey heylige Messen, daß Gott die Seel gnädig
erhören wolle, gelesen und aufgeopfert, ist zwar
der Geist 3 Tag ausgeblieben. Aber am 6ten Januarii
1667 Morgens frühe 6 Uhr wiederkommen, und an
der Wohnstuben Thür dreimal angeklopfet, auch bald
hernachher von Jung und Alten ein Geschrey entstanden,
der Geist lasse sich in dem hintern Baw ganz
weiß sehen. Deßwegen abermals viel Volks zugelaufen.
Dann hat sich dieser Geist den 7ten Januarii an
gemeldetem Ort wiederumb präsentirt, und weil solches
ehe gedachter Caplan herzukommen, bis Nachmittags
4 Uhr gewehret, hat der Apotheker daselbst,
welcher Evangelisch, zwar den Geist angeredet, der
ihm aber nicht geantwortet. Nach diesem hat mit Rath
und Gutachtens Herrn Amptmanns erstgemeldeter
Herr Caplan in der Kirchen drey Degen geweihet und
mit dem Cruzifix voran auf dem Bau gestiegen, sodann
mit den Geweyheten Degen in alle Ecken herumgestochen
und gehauet. Als man aber nichts antreffen
noch fühlen können hat der Caplan angefangen und
gesagt. Ich habe Dich Geist verschworen, du mußt
weichen, und darauf mit dem Amptmann in das Haus
und den Garten gangen, um zu sehen, ob das Spectrum
nicht mehr kommen würde. Da aber der Caplan
kaum in das Haus hineingewesen, ist er wiederumb
zurückberufen und ihme angedeutet worden, daß der
Geist wieder erschienen sey. Ob nun wohl bemeldter
Caplan hierüber, bevorab weillen der Geist über ein
klein Weil sich wiederumb praesentirt, sehr erschrokken,
hat er jedoch demselben zugeschrieen und befra-
get, Was sein Anliegen und Beschwerden seyen, solle
solches offenbaren und erkennen geben. Hierauff ist
der Geist alsbald wiederumb verschwunden, bald hernachher
aber eine Stimme weinend gehört worden.
Als nun deßhalb oft besagter Caplan pro defunctis zu
beten angefangen hat, inmittelst das Spectrum wieder
herausgesehen, und so oft der Name Jesus genannt
worden, sich geneigt. Und hatte nach geendigtem
Gebet der Caplan gegen den Geist mehrmalen adjurationes
gethan mit Vermelden, wenn ihm zu helfen
seye, er Caplan es thun wolle, wie er auch bereits 3
Hl. Messen für selbigen zu lesen versprochen. Dann
hat der Geist mit einer Stimme, als ob er weinete, geantwortet,
fünf Heylge Messen. Herr Caplan fragete
ferner, ob sonst weiter nichts zu thun, der Geist geantwortet,
Almosen geben. Herr Caplan weiter, Wenn
nun die 5 Heyl. Messen gelesen, Almosen ausgegeben
worden, ob ihm dadurch geholfen würde, und er alsdann
den Ort quittiren wollte. Der Geist alsbald mit
Ja geantwortet und wiederumb verschwunden. Hierauf
nun seind den 8ten Januarii die Heyl. Messen 5 Tag
nach einander gelesen, darzu die Burgerschaft Katholisch
und Evangelisch zum Opfer gegangen die 3
Geistlichen mit den Armen jedesmal ihr Gebet gegen
Gott verrichtet und aufgeopfert, sodann das Almosen
an selbigem Ort, wo der Geist sich sehen lassen, ausgetheilt
worden. Seithero, Gott sey Lob und Dank ge-
sagt, hat man weiter nichts gehört noch gesehen. Derowegen
gedachter Herr Commandant zu ewigen Zeiten
ein Gestift gethan jährlich den 3ten Tag nach Johannis
Evangelistae vor alle nothleidende Seelen in
der Pfarrkirchen zu Ayb 3 heilge Messen zu lesen und
darauff das Almoßen auszutheilen.
So geschehen in Auw den 6ten Januarii 1667.
238. Eibelstadt.
Von F . J . F r e i h o l z . – Mundart um Würzburg.
»No Bärbele, was eilst denn so
Mit deiner schwere Kötze
Es helt jo grad e Wage do
Do kannst die aufi setze;
Die Annemie fehrt a no mit