Название | Meerhabilitation |
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Автор произведения | Oana Madalina Miròn |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783991310280 |
Inhalt
37 Tessa und Raik - Vier Jahre später 229
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
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© 2022 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99131-027-3
ISBN e-book: 978-3-99131-028-0
Lektorat: Mag. Angelika Mählich
Umschlagfoto: Ivan Kurmyshov | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
1 Tessa
»Sehr geehrte Damen und Herren, in wenigen Minuten beginnen wir mit unserem Landeanflug auf Reykjavik. Wir ersuchen Sie, sich hinzusetzen und wieder anzuschnallen. Bitte schalten Sie Ihre elektronischen Geräte aus, bringen Sie Ihren Sitz in eine aufrechte Position und klappen Sie das Tischchen hoch. Wir werden in Kürze landen. Vielen Dank!«
Die Stimme der Stewardess ließ mich augenblicklich hochfahren. Ich hatte fast den gesamten Flug verschlafen. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal so müde gewesen war. Müde und ausgelaugt. Gefühllos. Regungslos. Fast schon betäubt. Ich spürte tief in meinem Inneren eine endlose Leere, gepaart mit unendlicher Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Ich hatte diesen gewagten Schritt gehen müssen. Meine Flucht war unausweichlich gewesen. Es war fast schon unglaublich, wie ich es doch letztendlich geschafft hatte, zu entkommen. Ich hatte mich einfach in Luft aufgelöst, keine Spuren hinterlassen. Nichts.
Nun saß ich in der Icelandair Boeing 767 und schaute nachdenklich beim Fenster hinaus. Island, das magische Land meiner Träume. Dieses bezaubernde Land übte auf mich eine unglaubliche Anziehungskraft aus. Tief in meinem Inneren hatte ich schon immer gewusst, dass ich eines Tages hierherziehen würde, deswegen fing ich schon vor etlichen Jahren an, die Landessprache zu erlernen. Ich war nun einigermaßen gut vorbereitet. Kein leichtes Unterfangen, denn Isländisch zu lernen war alles andere als einfach, doch mittlerweile konnte ich mich schon fließend unterhalten.
Nun war es so weit. Ich hatte den Schlussstrich ziehen müssen. Einen Neuanfang wagen. Für mich gab es kein Zurück mehr. Warum hatten nur so viele Menschen Angst, von vorne zu beginnen und alles Erlebte hinter sich zu lassen? Es konnte doch funktionieren, oder etwa nicht? Einfach die Sachen packen und los! Tja, manchmal war das leichter gesagt, als getan. Ich konnte verstehen, dass nicht jeder Mensch den Mut aufbringen konnte, diesen Schritt zu gehen.
In meinem Fall war es allerdings anders. Die verzwickte Lage, in der ich mich befand, hatte mir in den letzten Jahren das Leben nicht gerade leicht gemacht. Ich wollte mich schon viel früher in