Reiterhof Dreililien 1 - Das Glück dieser Erde. Ursula Isbel

Читать онлайн.
Название Reiterhof Dreililien 1 - Das Glück dieser Erde
Автор произведения Ursula Isbel
Жанр Книги для детей: прочее
Серия Reiterhof Dreililien
Издательство Книги для детей: прочее
Год выпуска 0
isbn 9788726219586



Скачать книгу

mag Pferde unheimlich gern, weißt du, und deshalb widerstrebt es mir immer, ihnen meinen Willen aufzuzwingen – und das muß man nun mal beim Reiten. Mir ist es am liebsten, wenn sie draußen auf der Koppel sind und tun und lassen können, was ihnen gefällt. Wenn ich viel Geld hätte, würde ich meine Pferde ganz wild und frei leben lassen; so, wie es eigentlich ihre Natur ist.“

      Er schwieg einen Augenblick und fügte dann hinzu: „Der Reitsport ist ja auch nur eine Art, wie wir Menschen Tiere benutzen, ohne zu überlegen, wie das überhaupt für sie sein mag.“

      Ich sah Matty an. Seltsam, darüber hatte ich noch nie nachgedacht. Daß ausgerechnet er so etwas sagte, dessen Familie Pferde züchtete, um sie dann zu verkaufen, damit sie von anderen Menschen benutzt wurden – zum Vergnügen oder um Preise zu gewinnen, also um Geld zu machen!

      Ich wollte gerade etwas dazu sagen, als eine Stimme aus dem Hintergrund fragte: „Wen versuchst du da schon wieder mit deinen Hirngespinsten aufzuwiegeln, Matty?“

      Ein hochgewachsener Junge kam durch eine Zwischentür geschlendert. Der gefleckte Jagdhund lief ihm entgegen und umsprang ihn voller Freude.

      Ich sah sofort, daß der Junge Mattys Bruder sein mußte. Er sah ihm ähnlich, war aber um einen Kopf größer und wohl auch einige Jahre älter. Er bewegte sich mit einer lässigen Anmut, die von Selbstbewußtsein zeugte und deshalb aufreizend auf mich wirkte, einer Anmut, die zugleich aber auch etwas Anziehendes hatte. Seine blonden Haare waren länger als die von Matty und wild gelockt. Seine Jeans, die in Gummistiefeln steckten, waren voller Pferdemist.

      Das alles sah ich mit einem Blick, während Matty erwiderte: „Hirngespinste! Alles, was du nicht verstehst, tust du als Verrücktheit ab, wie?“

      Sein Bruder lachte. „Sei nicht gleich eingeschnappt“, sägte er. Dabei sah er mich an. „Bist du mit Kirsty gekommen?“ fragte er.

      „Sozusagen“, erwiderte ich.

      „Das ist Nell“, erklärte Matty. „Ihr Vater ist mit Kirsty befreundet. Sie verbringen die Osterferien im Kavaliershäusl.“

      Zum erstenmal hörte ich den Ausdruck Kavaliershäusl für Tante Karens Haus. „Und ich bin der Jörn“, sagte Mattys Bruder. Wir sahen uns prüfend an, gaben uns aber nicht die Hand.

      „Warum nennt ihr das Haus Kavaliershäusl?“ fragte ich; nicht so sehr, weil es mich wirklich interessierte, sondern um meine Verlegenheit zu überspielen.

      „ Weil es mal zum Hof gehört hat“, erklärte Jörn. Er war überhaupt nicht verlegen. „Dreililien war früher mal so was wie ein Rittergut. Das heißt, einer unserer Vorfahren hat es vom Kaiser als Belohnung für treue Dienste während eines Krieges bekommen. Und in dem Haus, das Karen gehörte, lebte vor ewigen Zeiten ein verarmter Adeliger, der bei unserem Ur-Urgroßvater im Dienst stand. Seitdem heißt es Kavaliershäusl.“

      „Seid ihr auch adelig?“ fragte ich. „Ich meine, wenn eure Familie ein Rittergut bekommen hat!“

      Matty schüttelte den Kopf und erwiderte: „Nein. Unser Ur-Urgroßvater hat damals zwar auch einen Titel verliehen bekommen, aber der wurde nicht weitervererbt. Wir heißen schlicht und einfach Moberg.“ Er machte eine komische Verbeugung.

      Jörn bückte sich, um den Jagdhund zu streicheln, der noch immer begeistert an ihm hochsprang.

      „Ist ja schon gut, Diana“, sagte er. „Bist ein braves Mädchen.“

      Ein Pferd wieherte schrill, ein anderes schlug mit den Hufen gegen die Boxwand, daß es nur so knallte. Matty sagte: „Sie möchten raus aus dem Stall. Morgen dürfen sie wieder auf die Koppel. Das Barometer ist gestiegen, und morgen soll’s einigermaßen warm werden – endlich. So ein verregnetes Frühjahr haben wir schon lange nicht mehr gehabt.“

      „Zeit zum Stallausmisten“, sagte Jörn und warf mir einen spöttischen Seitenblick zu. „Bist du gekommen, um uns zu helfen, oder wie sehe ich das?“

      Ich merkte, daß ich rot wurde. Bei der Stallarbeit mithelfen – warum eigentlich nicht? Aber dazu brauchte ich eine ältere Hose, und der weiße Pullover, den ich trug, war wohl auch nicht gerade das richtige Kleidungsstück für eine solche Gelegenheit.

      Ehe ich eine passende Antwort finden konnte, mischte sich Matty ein. „Ich wollte Nell die Pferde zeigen“, sagte er. „Zum Arbeiten habe ich sie nicht eingeladen. “

      Ich lachte. „Mir fällt durchaus keine Perle aus der Krone, wenn ich euch helfe“, erwiderte ich.

      Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, daß Jörn mich erstaunt musterte. Offenbar hatte er mich nur aufziehen wollen und überhaupt nicht damit gerechnet, daß ich seinen Vorschlag ernst nehmen könnte. „Ich bin nur nicht ganz passend angezogen“, fügte ich hinzu. „Ist es euch recht, wenn ich morgen wiederkomme und mithelfe?“

      Matty sah mich fast respektvoll an, und Jörn erwiderte nur: „Warum nicht, wenn du magst? Jede Hilfe wird dankend angenommen. Eine alte Latzhose kannst du von uns bekommen, wenn du keine Arbeitskleidung mitgebracht hast. “

      „Hab ich wirklich nicht“, gab ich zu.

      Ich hatte ja gedacht, daß dies ein langweiliger Urlaub werden würde, in dem nichts passierte; vierzehn Tage, die ich damit zubringen mußte, die Zeit totzuschlagen! Hier aber gab es offenbar jede Menge zu tun. Ich konnte mich nützlich machen, wie es so schön heißt.

      Im Augenblick wußte ich allerdings nicht, ob ich aus Langeweile so bereitwillig meine Hilfe anbot, oder weil es mich reizte, diesem Jörn zu zeigen, daß er sich irrte, wenn er mich für ein zimperliches, verwöhntes Stadtmädchen hielt.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBAlDBwDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD1jaHN I7bBTjhDTiEZea9G55iQ0OrIM0MF6ilMICjih0wMCi42tCLaT0p6xgLz1p0atkcVI64GTRcztqVi CDUyv+7xUZ5PNIDzikyieNxmiWTmqwJ38etThC2KllIQOXenO2OKmjiAyapXb7ZMjpSQ2yfeUGah bDtnFIJQYx1oM6KMDrVolsDbk8iqt0JjIoQcCrIuiBjtTQZidygFaoiTuKsbGLDdSKiitnjfcKl8 47gGqZph5fy9aTCLsNA5yetTsSycdaoyOwOc1PFN8vNRYtSFbdtwaU2yvyaPM3Hmo5ZGXoaEtRSY OBCvFZk9yxbin3MzKhJzVS0bzWOQa6I6I5nqyRJWY81ajfBFN8oZ4HNDxsq80NhYstcIExmqbokr 1Tl8zdxUsCufrUtCRaEezgVMEBFESnbz1p+KlmkRoiBp6fIcCkAOeopW4IOKRaJmyFpmN2KSSXcm F6ioI3YkipYralpTtar8S7hWdH15rQhkAxUM6IMRlIY0wuVFWVdSxzUN